29.10.2018

Der Schulalltag – früher und heute

Marias Tochter Hannah kommt in die erste Klasse. Ob es für sie auch so schwierig wird, still dazusitzen? Eine fiktive Geschichte über die Wichtigkeit des bewegten Lernens.
In der modernen Schule konzentriert sich nicht alles auf den Lehrer. Im Zentrum stehen das Wohl und der Spass der Kinder und scheinbar beiläufig stellen sich sehr gute Lernerfolge ein.

Maria kann sich noch genau erinnern, als sie in die erste Klasse kam. Sie hasste es, an den unbequemen, viel zu kleinen Pulten mit stillem Sitzen bestraft zu werden. Als Kind mit grossem Bewegungsdrang grenzte dies an Folter und ihr missfiel die Schule deshalb. Zum Glück passten ihre Noten damals trotzdem. Dies führte wenigstens dazu, dass ihre strenge Mutter sie die Ferien und die Wochenenden geniessen liess. So musste sie nicht zur Nachhilfe, wie viele andere ihrer Schulkameraden. 

Wenn das nur gut kommt
All dies ging Maria an dem Tag durch den Kopf, als ihre Tochter Hannah den ersten Schultag vor sich hatte. Sie bemühte sich, ihrem Kind nichts von ihren schlechten Erfahrungen zu erzählen und beschränkte sich auf die positiven. Und nun, einige Zeit später, merkt Maria, dass ihre Hannah grosse Freude am Unterricht hat. Dies obwohl auch Hannah ein Kind ist, das die Freiheit und das Abenteuer liebt und das kaum zehn Minuten still an einem Ort sitzen kann. Wie kommt es zu diesem erfreulichen Umstand?

In der modernen Schule konzentriert sich nicht alles auf den Lehrer. Im Zentrum stehen das Wohl und der Spass der Kinder und scheinbar beiläufig stellen sich sehr gute Lernerfolge ein.

Früher war nicht alles besser – im Gegenteil
Hannahs Unterricht beschränkt sich nicht nur auf klassischen Frontal-Unterricht. Die Kinder lernen singend, laufend, hüpfend, in Bewegung, in Gruppen. Und sie lernen in einem Tempo, das sich Maria nie vorstellen konnte. Marias Lehrerin war damals einzig und allein der Fleiss wichtig, und nun? Hannahs Lehrer, Herr Lutzius, scheint ein anderes Kredo zu haben. Bei ihm sollen die Schülerinnen und Schüler vor allem eines haben: Spass. Und trotzdem gehen die Leistungen der Kinder unglaublich steil bergauf. Kann dies wirklich nur am spielenden, bewegten Lernen liegen? 

Kinder im Zentrum, nicht die Lehrer
Das Fazit, das Maria nach dem Elternbesuchstag zieht, sieht beeindruckend aus: 

  • Kinder, die gerne und gebannt dem Lehrer lauschen. 
  • Kinder, welche die Schule zu lieben scheinen. 
  • Kinder, die für ihr Alter besonders gewieft und clever scheinen. 
  • Maria ertappt sich beim Gedanken, dass es wirklich schade sei, dass dies bei ihr noch nicht so war. 


Nur das Beste für die Kinder
Schlussendlich muss sie sich aber eingestehen, dass ihrer Tochter auch dasselbe Schicksal hätte widerfahren können, und sie freut sich für ihr Kind. Sie sieht hinaus in den Garten: Hannah hüpft im Kreis. Bei jedem Sprung ein weiterer Buchstabe des Alphabets vor sich hin trällernd. Die Schule scheint «cool» geworden zu sein, denn das sind Hannahs Aufgaben, die sie da im Garten erledigt. 

 

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